Eigentlich geht es immer noch um das Jahr 2184 und die Frage, wie das Leben dann so sein wird. Ob es stimmen kann, dass ein gewisser Karel Tromstein in fliegenden Skaikas durch die Welt fliegt und mit einem androiden Dronbot philosophiert. Ob ein indisches Mädchen namens Chanchala tatsächlich ihr zukünftiges Aussehen durch Analyse ihres Genmaterials ermitteln kann. Ob Kriegssatelliten die Erde unter Beschuss nehmen können…
Vielleicht blicken wir mal ein paar Jahrzehnte zurück. In der Kindergartenphase der Mikroelektronik fanden die Ingenieure immer neue Techniken, um die putzigen Chips und die darin verpackte Elektronik kleiner und kleiner zu machen. En gewisser Gordon Moore erkannte darin 1965 sogar eine Gesetzmäßigkeit, die seither nach ihm benannt wird. Und was machten die Entwickler daraufhin? Sie unterwarfen sich dieser empirischen Formel als neuem Gesetz, um sich fortan daran zu binden. Aus dem Können wurde ein Müssen! Seither wird nicht die Frage gestellt, ob uns kleinere Chips glücklich machen. Sie schrumpfen und schrumpfen und werden dabei immer schneller und leistungsfähiger. Und jeder Elektronik-Hersteller weiß: Wenn wir nicht weiter mitmachen, sind wir abgehängt, weil es alle so machen.
So geraten wir als Menschheit in einen Sog, aus dem es kein Entkommen, kein Hinterfragen mehr gibt. Nach 4G kommt 5G kommt 6G. Weil wir es brauchen? Nein, weil wir es können. Und so, scheint mir, war es schon immer.
Hat es denn je eine Selbstbeschränkung in der technischen Entwicklung gegeben? Sicher gab es längere Phasen in der Menschheitsgeschichte, in denen sich nicht viel verändert hat. Auch, wenn mancher es sich anders gewünscht hätte. Vom Fliegen der Menschen zum Beispiel träumten bereits die Menschen im sogenannten Altertum. Ein Jahrtausend später machte Leonardo da Vinci sogar Entwürfe von Flugzeugen. Dennoch hat es nochmals viele Jahrhunderte gedauert, bis Otto Lilienthal mit seinem Drachenflieger vom Boden abhob. Aber eines ist sicher: Wenn Dädalus oder Leonardo gekonnt hätten, hätten sie ein Düsenflugzeug gebaut.
Okay, also der Fortschritt geht weiter und wird weitergehen, einfach aus dem Grund, dass wir uns dem Zwang der Weiterentwicklung unterwerfen. Das bringt mich zum nächsten Punkt: Was ist eigentlich der Preis dafür?
Darum wird es im nächsten Beitrag gehen.